Technik im Einklang mit der Architektur
Im Mittelpunkt der neuen Buchenwald-Ausstellung stehen fast 2.500 Exponate. Objekte, Fotos und Dokumente zur Geschichte des NS-Lagers und seiner damals großen Akzeptanz in der deutschen Zivilgesellschaft. Die Ausstellung dokumentiert anhand zahlreicher Fundstücke und Lebensläufen von Häftlingen die Geschichte des Konzentrationslagers.
Aufgabenstellung
Geschichte soll faktenreich und verständlich, im historischen Kontext exakt und emotional nacherlebbar vermittelt werden. Medienstationen sollen dem Besucher interaktiv die Möglichkeit der Inhaltsvertiefung geben.
Highlights und Herausforderungen
Besonderes Augenmerk verdient die räumliche wie medientechnische Neugestaltung des Erdgeschosses im Kammergebäude. Als Prolog zur Dauerausstellung von den Architekten konzipiert, werden Besucher mit einem Raumwinkel konfrontiert, der scheinbar die Decke durchschneidet. Die Raum-in-Raum-Konstruktion durchzieht wie eine Störung alle drei Stockwerke der Ausstellung. In einem gestalterisch so anspruchsvollen Raum Projektionstechnik zu installieren, die vom menschlichen Auge unverzerrt wahrnehmbare Bilder erzeugt, ist eine Herausforderung. Jeder Punkt der vier Deckenprojektoren hat einen anderen Abstand zur im Raum liegenden doppelt geneigten Projektionsfläche, die die Form eines unregelmäßigen Viereckes hat und zudem noch – statisch bedingt – von zwei Raumpfeilern beschnitten ist. Die Spiegelprojektion ist so berechnet, dass sie sowohl vier Einzelbilder wie auch ein Gesamtbild auf der 6,60 mal 2,65 Meter großen Projektionsfläche erzeugen kann. Spiegelungen wurden dabei ebenso ausgeschlossen wie Beeinträchtigungen durch Tageslicht, das von den gegenüberliegenden Fensterreihen einfällt.
Technischen Details
24 Audio und Videostationen
Miteinander verknüpft werden hier Informationen aus Objekten, Schriftdokumenten, Fotos, Filmsequenzen und Tonaufnahmen.
11 Biografiestationen
Durch diese kann man sich per iPad klicken. Das Leben von 85 Häftlingen bekommt hier Stimme und Gesicht.
2 Info-Module
An den 42 Zoll großen Displays kann sich der Besucher mittels Berührung der Oberfläche zusätzliche Informationen in deutscher und in englischer Sprache holen, u.a. zu den 139 Außenlagern des KZ Buchenwald.