Haus zur Wildnis, Ludwigsthal im Nationalpark Bayerischer Wald // VST GmbH - Saalfeld

Haus zur Wildnis, Ludwigsthal im Nationalpark Bayerischer Wald

Wurzelgang und Nachtraum

Der Bayerische Wald ist noch heute eine Oase der Wildnis, auch weil er 1970 als erster Nationalpark Deutschlands unter Schutz gestellt wurde. Seit 50 Jahren darf in dem gut 24 000 Hektar großen Gebiet in Niederbayern die Natur machen, was sie will.

TECHNISCHEN DETAILS.

Die planerische Neugestaltung der Bereiche „Nacht-Raum“ und „Wurzelgang“ lag in den Händen von Ö-Konzept Halle/Saale. Medientechnisch neu ausgestattet hat diese beiden Räume die VST GmbH aus Saalfeld. Im Nacht-Raum wird das Nachtleben im Bayerischen Wald in einer 25-minütigen Gesamtinszenierung gespiegelt, wobei der Zutritt zum runden Raum der Dunkelheit nur nach Countdown möglich ist. Mit Hilfe von farbig differenzierten Lichtverläufen wird ein Nachtzyklus von Sonnenuntergang über Blaue Stunde, Sternenhimmel bis zur Morgendämmerung nachgestellt.

Nacht und Dunkelheit sind nicht gleichbedeutend mit Stille, ganz im Gegenteil. Wer in die Nacht hinlauscht, hört Töne, Stimmen, Laute, Geräusche. Während das Gehör den Audioeinspielungen konzentriert lauscht, gibt die virtuelle Nacht seltene Einblicke für das ungeübte Auge frei. Möglich machen es in die Wand eingebaute Glasvitrinen, die dank spezieller Beleuchtung die Silhouette der jeweiligen Nachtaktiven erkennen lassen.

Ist die Nacht vorbei und der Raum wieder taghell beleuchtet, kann der interessierte Besucher an verschiedenen Stationen die soeben erhaltenen optischen und akustischen Informationen noch einmal selbst nachlesen.

HERAUSFORDERUNGEN.

Medientechnisch besonders herausfordernd waren in diesem Raum die synchrone Korrespondenz von Licht, Ton und Bild, um einen möglichst realen Eindruck des natürlichen Nachtlebens im Wald zu vermitteln.

Über virtuelles Blattwerk inklusive Geräuschen wie Rascheln, Knistern, Kratzen, Knabbern gelangt der Besucher des „Haus der Wildnis“ in die Unterwelt des ebenfalls neu gestalteten „Wurzelgang“. An sechs Pulten in diesem Raum kann er sich mit Hilfe von Monitor und Taster zur Sprachauswahl (deutsch/englisch) über das Leben unter der Erde ins Bild setzen lassen. Zudem dient eine riesige Projektionsfläche im Raum als Höhlenkino. Bereits früher vorhandene Monitore, eingelassen in Boden und Decke, wurden durch VST mit neuer Technik ausgerüstet.

Das „Haus der Wildnis“ zeigt: Naturerlebnis und moderne Medien müssen kein Widerspruch sein, sondern können sich prima ergänzen, wenn man die Wildnis neu ent­decken will.

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